Wäschewaschen zählt nicht zu meinen Lieblingsbeschäftigungen. Um mir die Arbeit etwas zu versüssen, habe ich das Trocknen in den Garten verlegt – und mir gleich noch hübsche Klammern gekauft.

Jedes Mal, wenn unser Ziehharmonika-Wäscheständer wieder unter der Last fast zusammenbrach, schielte ich neidisch zur Wäschespinne der Nachbarin hinüber. Dennoch konnte ich mich nicht überwinden, solch ein zweckmässiges, aber wenig charmantes Teil in unseren Garten zu holen. Vor ein paar Monaten kam mir die Idee, in der Laube eine Leine zu spannen. Dort wäre die Wäsche sogar noch im Trockenen, sollte überraschend ein Schauer kommen.

Als mein Mann mit den empfohlenen Haken aus dem Handwerkerbedarf nach Hause kam, schwand meine Euphorie: «Ich will doch keine schweren Brokatvorhänge aufhängen!», sagte ich empört. «Kleiner macht keinen Sinn, sonst reisst das Holz aus», antwortete der Herr über Bohrmaschinen und Dübel. Widerstand war zwecklos. Nach einer kurzen Pause der Ernüchterung schlug mein Mann vor, nur einen Haken an der Laube zu befestigen und drei am Holzspalier an der gegenüberliegenden Garagenwand.


Jetzt fühlt man sich ein wenig wie in Süditalien, nur, dass die Leinen nicht zwischen zwei Altstadthäusern über die Gasse gespannt sind, sondern zwischen Laube und Spalier…


Die nostalgischen Klammern aus Holz habe ich übrigens im Dawanda-Shop von Glanz und Glimmer gefunden. Als Wäscheleine habe ich ein 3mm starkes, waschbares Polyester-Seil verwendet, das ich im Online-Shop der Seilerei Kislig in Winterthur (seit 1878) entdeckt habe.


Manchmal ist es doch gut, Ruhe zu bewahren und nochmals zu überlegen. Während die Wäsche trocknet, kann man jetzt gemütlich in der Laube sitzen und Tee trinken. Bei der ersten Lösung hätte dabei die Wäsche über einem gebaumelt…