Es war nicht das erste Mal, dass ich über einem Fotomotiv meinen geliebten Morgenkaffee vergass. Aber manchmal muss man besondere Momente einfach festhalten – so flüchtig sind sie.

Die «lavendelblaue Stunde» liegt bereits einige Wochen zurück. Mittlerweile ist der Lein (Linum narbonense) verblüht und der Lavendel der Sorte Lavandula angustifolia ‚Hidcote blue‘ trägt nur noch ein verblichenes Violettblau.

Diese Sorte ist übrigens nach einem Arts-and-Crafts-Garten in den Cotswolds in Grossbritannien benannt: Hidcote Manor Garden. Vor vielen Jahren habe ich in dieser malerischen Landschaft Gärten besucht und ich hoffe, dass ich das irgendwann wiederholen kann. Für Liebhaber romantischer Cottage-Gärten sind die Cotswolds eine Traumreisedestination!

In unserem Garten spielt Lavendel nur eine Nebenrolle. Entlang der Garagenwand teilt er sich den Platz mit den beiden Spalierobstbäumen, dem Lein und dem Echten Eisenkraut (Verbena officinalis). ‚Hidcote blue‘ bleibt schön kompakt, die Blütenähren sind dunkelviolett. Bienen und Schmetterlinge umschwirren sie schon in den Morgenstunden.
Nach der Blüte fasse ich die Stengel zu einem «Haarbüschel» zusammen und schneide sie relativ tief ab. So treiben die Lavendelsträucher nochmals etwas aus und zieren über den Winter als olivgrüne Igel.
Im April schneide ich den Lavendel noch etwas tiefer zurück – bis ins alte Holz. Obwohl man immer wieder liest, dass man das nicht tun sollte, habe ich damit gute Erfahrungen gemacht. Die Sträucher treiben von unten her wieder neu aus, so dass es keine kahlen Füsse gibt.