Trotz Büroarbeit, Kinder und Haushalt habe ich es geschafft, diese Woche ein ganzes Buch zu verschlingen: «Gärtnerseelen» von Christiane Büch… Irgendwie konnte ich für die Lektüre immer wieder etwas Raum schaffen. Schon als ich das Buch in die Hand nahm und darin blätterte, kam Vorfreude auf – liebevoll gestaltet, typografisch ansprechend und mit Fotos illustriert, die zum genaueren Hinsehen auffordern.

«Gärtnerseelen» ist kein Bildband mit Hochglanzfotos, kein Ratgeber im klassischen Sinn und keine Anleitung zum trendigen «lazy gardening». Zum Glück! Dieses Gartentagebuch ist anders, ein kleiner Juwel für all jene, die es lieben Geschichten zu lesen. Über Gartenmenschen, die wegen einer Umgestaltung schon einmal eine schlaflose Nacht verbringen, gleichzeitig aber auch offen sind, über unvorhersehbare kleine Wunder der Natur zu staunen.

Die Fotos deuten mehr an als sie offenbaren, sie fangen Stimmungen ein, flüchtige Momente und Details. Und doch hatte ich nach der Lektüre eine ziemlich klare Vorstellung von den Gärten und ihren Besitzern. So anschaulich gibt die Autorin ihre Eindrücke und Gespräche im Verlauf eines Gartenjahres wieder.

Als Gastgeschenk hat Christiane Büch übrigens jedem der acht Gartenbesitzer eine «unbekannte» Staude mitgebracht, als Einladung zum Zwiegespräch mit der Blume. Ein Foto von ihr habe ich dem Artikel vorangestellt. Aber ich verrate natürlich nicht, wie sie heisst. Kurioserweise habe auch ich sie dieses Jahr entdeckt und gepflanzt. Mal sehen, ob sie mir im nächsten Sommer etwas zuflüstern wird…