Da unser altersschwaches Auto uns mit immer neuen, kostspieligen Zipperlein überraschte, entschieden wir uns letzten Herbst, es verschrotten zu lassen. Wir stiegen auf Mobility um und sind seither autolos glücklich. Glücklich macht uns vor allem unser Gartenzimmer, das wir gegen kein Auto der Welt mehr tauschen würden – auch wenn der Weg dorthin staubig war.
Im Oktober 2014 sah alles noch friedlich aus. Die Wäsche wiegte sich im Wind und am Spalier reiften die Äpfel.
Einen Monat später rückten die Maurer mit dem Presslufthammer an. Immerhin ergaben sich ganz neue Ausblicke in den Garten.
Zum Glück war die Gartensaison zu Ende, so dass ich den Staub auf den Pflanzen und die Trampelpfade in den Beeten einigermassen stoisch ertrug.
Hatten wir unsere Garage zu Beginn als völlig überdimensioniert belächelt, waren wir nun über ihre luftige Höhe froh. Anstelle der metallenen Feuerschutztür bekamen wir eine Fenstertür und darüber noch ein Fenster, das die Abendsonne einfängt.
Im März 2015 sah die Fassade so aus, als sei sie nie anders gewesen. Im April blühten die Apfelbäume, unerschüttert von den Strapazen der Baustelle.
Hat es hier jemals anders ausgesehen? Sogar die Spaliergerüste konnten wir wieder verwenden, einfach gekürzt um die Breite der Fenster.
Ein Jahr später sind die Spuren der Baustelle völlig verwischt.
Ein Blick durch die Zimtrose, Rosa majalis, am Gartenzaun. So eine leuchtende Herbstfärbung wie dieses Jahr hatte sie noch nie.
Und wie es im Inneren unseres Gartenzimmers aussieht, zeige ich das nächste Mal.
