Bis letztes Jahr tat sich in unserem Garten vor Mai praktisch nichts. Hier und da ein paar vorwitzige Stauden, mehr nicht. Das lag daran, dass ich im Herbst immer einen «Gartendurchhänger» habe.Und die Aussicht auf das Setzen von Blumenzwiebeln mich seufzen lässt. Zum Glück habe ich die Trägheit überwunden!

Besonders lieb gewonnen habe ich die botanischen Tulpen, auch Wild-Tulpen genannt: Hier Tulipa clusiana ‚Lady Jane‘. Bei den kühlen Temperaturen dieses Frühlings haben sie ihre Blütenköpfe lange Zeit gar nicht geöffnet. Und auch jetzt schliessen sie abends die Köpfe.

Am Morgen schafft es die Sonne nur langsam über den Hügel.

Die botanischen Tulpen sind insgesamt viel zierlicher als die grossen Zuchttulpen. Auch ihr Laub ist filigran.

Die Wasserschale werde ich bald mit einheimischen Sumpf- und Wasserpflanzen bestücken, damit daraus ein kleines Biotop wird und sich keine Mücken ansiedeln. Bis der neu gepflanzte Zierapfel genügend Schatten spendet, muss ich vielleicht ab und zu kühles Wasser nachgiessen.

Das Federgras (Stipa tenuissima) hat Schnee und Eis problemlos überstanden. Es verleiht den Pflanzungen mit den Zwiebelblühern eine gewisse Leichtigkeit.

Blick über den Gartenzaun: Am Nachmittag kommt die Sonne von der anderen Seite.

Das blühende Apfelspalier am Gartenzimmer lockt Bienen an, sogar die Grosse Holzbiene besucht uns jetzt täglich.

Akkurate Kanten sind nicht mein Ding. Mir gefallen fliessende Übergänge vom Weg zu den Beeten. Und wenn sich einmal eine Pflanze versamt, darf sie auch mitten im Weg bleiben.

Die Narzisse ‚Sailboat‘ blüht über viele Wochen. Ihre hellgelben Trompeten verblassen mit der Zeit.

Manchmal findet man mich im Garten auf allen Vieren. Dann versuche ich, die Froschperspektive festzuhalten …

Als Hintergrund mag ich die knalligen Tulpen der Nachbarn ganz gerne. Und dennoch gefallen mir die zarten Wild-Tulpen besser.

Ich bin mir gerade nicht sicher, ob das alles Narzissen der Sorte ‚Sailboat‘ sind oder ob sich auch schon ein paar Exemplare der weiss blühenden Sorte ‚Thalia‘ geöffnet haben.

Ein Wasserelement im Garten zu haben, ist wunderbar. Selbst wenn der Brunnen winzig ist. Unserer hat ein Volumen von 25 Liter Wasser. Eine kleine Aquariumpumpe in einem Schacht hinter dem Brunnen wälzt das Wasser um. Ab und zu muss man etwas nachfüllen.

Wenn es am Morgen noch zu kalt ist, setze ich mich ins Gartenzimmer. Theoretisch. Denn viel zu selten nehme ich mir im Alltag für solche Rituale Zeit. Aber manchmal macht einen auch schon der Gedanke an die Möglichkeit glücklich. Kennt Ihr dieses Gefühl?