Die Vorstellung eines nostalgischen Strandkorbs war für mich schon immer verlockend. Dabei zähle ich nicht zu jenen, die als Kind an der Ostsee trutzige Sandburgen um den elterlichen Strandkorb bauten.

Vielmehr verbrachte ich viele Sommer an der spanischen Mittelmeerküste, wo ich fröhlich und bloss mit anderen Kindern am Strand herumsprang  – in den 70er-Jahren, als das Wort «Bikini-Oberteil» am Aussterben war … Kindheitserinnerungen erklären meine Liebe zu Strandkörben nicht. Ob es vielleicht am weiblichen Nestbauinstinkt liegt?

Vor ein paar Wochen entdeckte ich bei Wohnblogger eine sogenannte «Lounge-Koje», die mir auf Anhieb gefiel. Da mein Mann gerade im DIY-Fieber war, nutzte ich die Gunst der Stunde, um ihm eines Abends möglichst beiläufig mein neues Wunschobjekt zu zeigen. Doch es brauchte gar keine Überzeugungsarbeit, da auch er gleich Feuer und Flamme war. So kam es, dass das Kuckuckshäuschen im Garten der Nachbarn ein neues Zuhause fand.

Noch ist es nur ein Stapel Holz …

Das Gerüst besteht aus unbehandeltem Robinienholz, die Verkleidung aus sibirischer Lärche. Die Terrassenbretter haben wir beim örtlichen Holzhandel nach unseren selbst gefertigten Plänen zuschneiden lassen. Das sparte uns viel Zeit und erklärt die tadellose Passform.

Vor einer Woche haben wir begonnen, jeden Abend ein Stück an unserem Korb zu bauen, zunächst auf der Veranda, dann am endgültigen Standort. Gestern haben wir die letzten Bretter angeschraubt.

Hätte das Holz schon seine graue Patina, könnte man meinen der Strandkorb stünde schon immer hier, eingerahmt von einer weidenblättrigen Birne (Pyrus salicifolia ‚Pendula‘), einer Alba-Rose ‚Semiplena‘ und einer Clematis mandshurica.

Unser «Vorbild» hat eine geschlossene Rückwand. Als wir die Latten anschraubten, entschieden wir uns spontan dafür, einen Durchblick zu lassen. Auch in Anbetracht möglicher Unwetterstürme. So ist der Korb weniger anfällig für Windböen.

Nun werde ich noch Vorhänge nähen, damit unsere Jungs bald eine laue Sommernacht im Freien verbringen können. Denn darauf freuen sich die beiden, seit wir ihnen von unserer Idee erzählt haben.