Anfang Juni sehen die Bilder unseres Gartens bilderbuchhaft aus: Kein Fleckchen blosser Erde, das Laub der Stauden ist saftig grün und die Rosen blühen überschwänglich. Dieses Jahr habe ich einen neuen Lieblingssitzplatz entdeckt.

Vor unserem Strandkorb ist eine relativ kleine Kiesfläche, auf der gerade die beiden Sessel Platz haben. Und weil sie so tief sind, taucht man buchstäblich in die umgebenden Stauden ein.

Rosa moschata ‘Jean Stephenne’ zeigt, welch gesundes Laub die Moschata-Hybriden von Natur aus haben. Sie müssen weder gespritzt noch sonst wie gehätschelt werden. Im März schneide ich den Strauch einfach wieder in Form, ohne Berücksichtigung irgendwelcher Augen, die nach rechts oder links zeigen müssen …

Seit wir keinen Buchs mehr im Garten haben, sind die Strauchveronika Hebe pinguifolia ‘Sutherlandii’ das strukturgebende, immergrüne Element. Ihre silbrig schimmernden Kugeln gefallen mir sogar noch besser, da sie mich an mediterrane Halbsträucher erinnern. Dabei ist die Hebe in Neuseeland beheimatet. Die Katzenminze Nepeta x  faassenii ‘Walker’s low’ wird höher als ihr Name vermuten lässt. Dieses Jahr habe ich direkt nach dem Austrieb begonnen, die längsten Triebe nochmals zurückzuschneiden. Mir scheint, dass sie sich dadurch stärker verzweigt hat und standfester ist.

Rosa moschata ‘Twins’, meine Lieblingsrose. Ihr Rosa changiert dezent in verschiedenen Tönen, akzentuiert durch die kleinen Knospen in Pink. Und ihr Laub treibt schon zeitig im Frühling rötlich aus, viel früher als beispielsweise jenes der Apothekerrose Rosa gallica ‘Officinalis’.

Eine optische Täuschung: Unser Garten ist vom Holzdeck am Haus bis zum Gartenzaun nur 8 Meter tief. Da der Weg zum Gartentor aber diagonal verläuft und überproportional breit ist, wirkt der Garten auf dem Foto grösser. Was dazu führt, dass manche Besucherinnen etwas enttäuscht sagen: «Ach, in Wirklichkeit ist Euer Garten ja viel kleiner!» Aber ist Grösse wirklich das ausschlaggebende Kriterium? Ich finde nicht.