Neun Jahre hat er unseren Garten begrünt, fast neun Stunden habe ich gebraucht, um ihn wieder zu entfernen. Der Buchs war all die Jahre das Rückgrat unseres Gartens. Eigentlich hatte ich mich darauf gefreut, ihn so gross zu haben, dass ich ihn endlich wolkig schneiden kann. Und dennoch habe ich mich gestern von ihm getrennt.Als wir letzte Woche aus den Sommerferien kamen, war die Urlaubsfreude und Erholung erst einmal passé. Nicht nur die Hitze hatte den Pflanzen zugesetzt. Viel schlimmer war der Anblick der Buchsbänder. Dutzende von Zünslerraupen hatten sich wieder einmal zum Festschmaus eingefunden. Just dann, wenn ich weg war.Nach einer unruhigen Nacht entschloss ich mich: «Der Buchs muss weg. Ich möchte keine Raupen mehr töten!»Und je mehr ich mir den Garten ohne Buchs vorstellte, umso leichter wurde mir ums Herz. Vielleicht ist meine immergrüne Phase – nach fast einem Jahrzehnt – einfach vorbei.Bilder aus dem Südwesten Frankreichs kamen mir wieder in den Sinn. Die Gemeinden am Bassin d’Arcachon pflanzen im öffentlichen Raum keine langweiligen Rabatten mit Wechselflor, sondern Pflanzungen voll luftig-leichter Stauden: Prachtkerze (Gaura lindheimeri), Patagonisches Eisenkraut (Verbena bonariensis), Blauraute (Perovskia), filigrane Gräser, …Doch bevor ich ans Planen gehe, habe ich für diesen Beitrag ein paar Fotos von Anfang Juni herausgesucht. Auf ihnen ist zu sehen, warum ich den Buchs ursprünglich unbedingt im Garten haben wollte …
… und auf diesem Foto sieht man, dass es auch ohne geht …
Liebe Carmen
Am 31. Juli 19 habe ich bei mir den Buchsbaumzünsler entdeckt. Jedes Jahr findet er den Weg in meinen Garten. Jedes Jahr spritze ich meine Hecken und Kugeln mit biologischem Spritzmittel. Ist es sinnvoll? Diese Frage stelle ich mir auch immer wieder. Ich liebe Buchs. Einen Schlussstrich zu ziehen wie du – ich kann das nicht.
Dein Garten sieht so wunderschön aus. Auch ohne Buchs.
Inspiration pur für meinen Garten – DANKE:-)
Sigrid
Liebe Sigrid
Das hätte ich vor ein paar Monaten auch noch gesagt. Den Buchs weg? NIE!!! Aber vielleicht war es die Leichtigkeit der südlichen Bepflanzungen, die mir geholfen haben. Du kannst ja mal abwarten, wie es nächsten Sommer bei uns im Garten aussieht. Vielleicht bekommst Du dann auch Lust, den Garten umzugestalten …
Liebe Grüsse
Carmen
Liebe Carmen,
ich kann deine Entscheidung, den Buchs zu entfernen, nachvollziehen. Irgendwann reicht es einem dann doch, auch wenn es noch so schade ist. Wir haben jetzt auch nur noch ein paar „ramponierte“ Buchskugeln, die sich witzigerweise langsam zu erholen scheinen. Aber wer weiß, wie lange das anhält. Ich beobachte es einfach gelassen und mach gar nix.
Ein Garten mit luftig-leichter Bepflanzung kann wunderschön aussehen, das stimmt. In der kalten Jahreszeit ist das Gartenbild dann ein anderes, aber sicherlich auch sehr interessantes. Nicht zurückgeschnittene Gräser und Stauden sehen auch im Winter dekorativ aus und bieten zudem vielen kleinen Tieren Unterschlupf. Die Natur ist stets im Wandel und der Garten dementsprechend auch.
Ja, das wird sicher ebenso schön!
Ganz viel Freude und noch viele gute Ideen wünscht dir
Monic.
Liebe Monic
Danke für Deine aufmunternden Worte. Ja, der Winter wird dieses Jahr etwas happig werden. Denn die Gräser werden erst im nächsten Jahr gross sein. Aber da muss man eben durch. Werde dann ganz viel in Gartenbüchern schmökern, um die Durststrecke zu überbrücken.
Liebe Grüsse
Carmen
Ich verstehe Dich vollkommen, da wir vor ein paar Jahren nach den Ferien beim Heimkommen auf einen Buchsfriedhof gestossen sind. Alles tot und leer gefressen.
Die Hecken im Vorgarten und im Kräutergarten habe ich mit Lonicera Nitida ersetzt. Eine Kugel mit einer Eibe – aber Eiben sind teuer und die kleinen Stecklinge brauchen ewig bis sie den Buchs ersetzen.
Dein wildromantischer Garten sieht bestimmt auch ohne Buchs toll aus.
Ich freue mich auf die Bilder danach.
Grüess Pascale