Manchmal ist es eine einzelne Blüte, die einen entzückt. So ging es mir heute Abend, als ich «Grosis Rose» in der Porzellanschale schwimmen sah. Anmutig, ein wenig zerzaust – und zart duftend. «Grosis Rose» habe ich in der Baumschule Herter in Nussbaumen entdeckt. Ich war damals auf der Suche nach einer Rose, die ich im Vorgarten als Hecke pflanzen könnte.

Eigentlich hatte ich mich schon für die Apothekerrose, Rosa gallica ‚Officinalis‘, entschieden. Aber dann erzählte mir Frau Herter schwärmerisch, ihr Sohn habe im Garten der Grossmutter eine wunderbar duftende Rose entdeckt.

Nachdem ich sie dort sah und daran schnupperte, war es auch um mich geschehen. Es handelt sich übrigens um die Sorte «Stanwell Perpetual», eine Kreuzung zwischen der Schottischen Zaunrose, Rosa pimpinellifolia, und der Herbst-Damaszener-Rose, Rosa x damascena semperflorens. Eine Besonderheit ist, dass ihre Blütenfarbe mit der Lichteinstrahlung variiert. Im Sommer blüht sie Zartrosa, im Herbst ist ihr Rosa kräftiger. Auch ihr gefiedertes, dunkles Laub ist sehr hübsch. Der Wuchs ist bogig überhängend.

Wäre ich Rosenzüchter, würde ich meine Entdeckung auch als «Grosis Rose» anbieten. Pflanzen mit Geschichte sind doch umso reizvoller. Und «Grosis Rose» trifft den nostalgischen Charme dieser Duftrose viel besser als der etwas spröde klingende Name «Stanwell Perpetual». Oder nicht?