Am Freitagmorgen vor dem ersten Advent hatte ich noch immer keinen Kranz. Dabei wollte ich dieses Jahr endlich einmal alles rechtzeitig vorbereiten… So entschloss ich mich, am Nachmittag doch noch zu Frei Weinlandstauden nach Wildensbuch zu fahren. Ich hatte gelesen, dass sich der Verkaufsraum der Gärtnerei in der letzten Woche vor dem ersten Advent in eine offene Kranzwerkstatt verwandelt.

Das klang vielversprechend. Auch wenn die Rahmenbedingungen eine Herausforderung waren. Da unser Älterer bei einem Freund zum Spielen war, nahm ich unseren Kleinen mit. Um ehrlich zu sein, wäre mir ein «Freundinnen-Kränzchen» lieber gewesen. Aber manchmal muss man es einfach ausprobieren. Und siehe da, in zwei Stunden hatte ich den Kranz fertig gesteckt. Dass das so gut klappte, lag weniger an der Begeisterung meines Sohnes fürs Basteln als vielmehr am kuscheligen Hund von Karolina Frei: Alena, eine Leonberger Hündin mit haselnussbraunen Kulleraugen. An der fand unser Kleiner grosses Gefallen – obwohl es ein Weilchen dauerte, bis sich die beiden annäherten. Aber zurück zum Kranzen.

In einem Kalthaus standen mindestens ein Dutzend Körbe mit verschiedenem Grün bereit: Rosmarin, Oliven, Buchs, Muschelzypressen, Efeu und allerlei Tannenzweige. So vielfältig war unser Adventskranz bisher noch nie. Wer wollte, konnte einfach ruhig vor sich hinarbeiten. Bei Fragen gab Karolina Frei aber gerne Tipps. Zum Beispiel, dass das Stecken leichter geht, wenn man die Zweige relativ kurz schneidet. Und dass der Kranz schöner wird, wenn man das Grün in Halbringen steckt – als ob man einen Haarreif an den anderen stecken würde. Am Ende wurde der Kranz gewogen und man bezahlte einfach das Material.

Nächstes Jahr werde ich versuchen, ein paar Freundinnen zum gemeinsamen Kranzen zu bewegen. Denn ganz so harmonisch waren die zwei Stunden doch nicht. Auf «halber Kranzstrecke» sprang Junior plötzlich auf, begann seine Reiswaffeln aneinander zu reiben und spazierte grinsend im Raum umher … Fröhliche Weihnacht!