Schüchtern lehnte er am Gartenzaun. Zwischen einer stolzen Blautanne und einem makellosen Nordmann. Doch ich hatte nur Augen für das zersauste Wuschelhaar des unbekannten Tannenbaums.

Jedes Jahr werden auf dem Grundstück unserer Nachbarn Weihnachtsbäume verkauft. Auf der schmalen «backstreet» vor der Scheune reiht sich für zwei Wochen Baum an Baum. Und wenn es schneit, fühlt man sich beim Blick in den Garten wie im Winterwald. Doch auch dieses Jahr blieb der Schnee leider aus. Dafür habe ich einen ganz besonderen Weihnachtsbaum gefunden: eine Colorado-Tanne. Ein Liebhaber exotischer Gewächse hatte das ursprünglich aus Nordamerika stammende Nadelgehölz in seiner Baumschule im Nachbarort kultiviert.

Eine Woche lang hatte ich mit dem ungewöhnlichen Weihnachtsbaum geliebäugelt, bevor ich ihn vergangenen Samstag in der Mittagspause kurzerhand mit einem «Reserviert»-Schild versah. So kam es, dass nicht unsere Jungs den Weihnachtsbaum aussuchten, sondern ausnahmsweise ich.

Da der Baum so gross ist, bleibt er im Garten. Zusammen mit den Reissig-Hirschen wirkt die winterliche Szenerie, als ob im Kuckuckshäuschen der kleine Weihnachtsmann* wohnen würde.

Der-kleine-Weihnachtsmann-Miniausgabe*«Der kleine Weihnachtsmann» ist der erste Band einer Bilderbuchserie von Anu Stohner und Henrike Wilson. Schon unzählige Male durfte ich unseren Söhnen die Abenteuer des kleinen Weihnachtsmanns vorlesen – und es wird uns nie langweilig dabei.