Letzte Woche konnte ich mit unserem jüngeren Sohn im Garten ein Taubenschwänzchen beobachten. Einem Kolibri gleich schien er im Schwirrflug vor den Blüten der Katzenminze zu stehen. Mit seinem langen Saugrüssel tauchte er dabei tief in die Blütenkelche ein.
Fast wie ein Vogel wirkt der Schwärmer, wenn er mit seinen zarten Flügeln schlägt.
Und auch seine grossen Äuglein erinnern mehr an einen Vogel als an einen Schmetterling.
In unserem Spalierbeet kann man gerade zusehen, wie die Kleine Blauraute Perovskia atriplicifolia von Tag zu Tag wächst. Diese Staude hatte ich vor zwei Jahren in der Bretagne entdeckt.
Die Taubenskabiose Scabiosa columbaria ist eine der Wildstauden, die ich letztes Jahr neu gepflanzt habe. Ihre Blütenstände sind solche Schmuckstücke, dass man sie eigentlich nicht zurückschneiden möchte. Doch das soll eine Nachblüte fördern.
Eine Rose, die sehr schön zu den einheimischen Wildstauden passt, ist die Moschata-Hybride ‚Brigitte de Villenfagne‘ der belgischen Rosenschule Lens. Ihre offenen, kleinen Blüten erblühen in kräftigem Pink und verblassen zu Weiss.
Im letzten Jahr neu gepflanzt habe ich den Prachtstorchschnabel Geranium x magnificum ‚Rosemoor‘. Wenn die Sonne durch seine Blüten scheint, sieht er besonders hübsch aus.
Neben dem Storchschnabel blüht die Buschmalve Lavatera Olbia-Hybride ‚Barnsley‘ und die Rosa Nachtkerze Oenothera speciosa ‚Siskiyou‘. Unser Garten liegt auf 450 m Höhe sehr geschützt zwischen Häusern. Bisher haben die Buschmalven den Winter immer überstanden. Nur eine brach nach einem frühen Schneeeinbruch auseinander.
Im mittleren kleinen Beet wuchert die Geranium-Collinum-Hybride ‚Nimbus‘. Von der Sonne erhellt sehen die Blüten dieses Storchschnabels schön aus, aber er wird leider sehr hoch und fällt dann auseinander.
Heute haben wir endlich eines der Amseljungen bei uns im Garten entdeckt. Nachdem alle ausgeflogen waren, haben wir erst einmal keines mehr gesehen. Noch ist sein Gefieder ganz aufgeplustert und viel stärker gezeichnet als bei den Amseleltern.
Hoffentlich hat das Junge nicht dasselbe Vertrauen, wenn sich eine Katze nähert. Uns liess es ganz nah an sich heran. Aber vielleicht weiss es, dass unsere Jungs ihre Aufgabe als Beschützer sehr ernst nehmen. Kaum hören sie den Aufschrei «Katze im Garten!», stürmen sie auch schon mit ihren Wasserpistolen nach draussen …

