Die geflügelten Worte von Karl Foerster «Es wird durchgeblüht!» sind nicht so leicht in die Tat umzusetzen. Zwischen der Fülle des Frühsommers und dem zarteren Aufblühen Ende August klafft in unserem Garten immer ein fast blütenloses Loch. Denn im Juli schneide ich alle Stauden bodennah zurück. So treiben sie wieder frisch aus und schieben auch die eine oder andere Blüte nach.
Neben dem Kuckuckshäuschen zeigt sich die Moschata-Rose ‚Queen of the musks‘ jetzt in kräftigerem Rosa als im Juni. In die Körbe habe ich zwei einjährige Gräser der Sorte Pennisetum ‚rubrum‘ gepflanzt, da die Erdbeeren dieses Jahr nicht so recht wachsen wollten. Es lebe «Instant gardening» …
Die grossblütige Anemone hupehensis fo. alba ist eine chinesische Wildform der Herbstanemone. Sie wird von den kleinen, sternförmigen Blüten der Wald-Aster Aster divaricatus umspielt.
Das Spalierbeet sah bis vor kurzem ziemlich trostlos aus. Irgendwie kränkelten auf einmal alle Storchschnäbel. Nach dem Rückschnitt trieben sie kaum aus und die neuen Blätter bekamen gleich wieder braune Flecken. Vielleicht hat ihnen der sommerliche Dauerregen zugesetzt. Die Rose ist eine im Herbst 2013 neu gepflanzte Moschata-Hybride: ‚Brigitte de Villenfagne‘ von Louis Lens. Sie hat den Charme wilder Rosen – mit dem angenehmen Unterschied, dass sie öfterblühend ist.
Ungeduldig wie ich bin, habe ich letzte Woche einen Grossteil des Spalierbeetes neu bepflanzt: mit Geranium x magnificum ‚Rosemoor‘, Geranium dalmaticum, Herbstastern der Sorte Aster ericoides ‚Esther‘, einer Buschmalve der Sorte Lavatera x olbia ‚Barnsley Baby‘ und meinem Lieblingssalbei Salvia nemorosa ‚Caradonna‘. Die Pyrenäen-Aster ‚Lutetia‘ wächst schon seit mehreren Jahren in unserem Garten.
Im Beet an der Pergola blühen die Remonant-Rose ‚Sidonie‘, die Herbstastern Aster amellus ‚Veilchenkönigin‘ (Dunkelviolett) und Aster pyrenaeus ‚Lutetia‘ (Hellviolett), die Sterndolden ‚Roma‘ und die Buschmalve Lavatera x olbia ‚Bredon Springs‘. Die noch jungen Perovskien erfüllen ihre Funktion als hochsommerliche Leitstaude wohl erst in einem Jahr.
Die Buchskugeln sind umgeben von Mädchenauge (Coreopsis verticillata ‚Moonbeam‘), rosa Moschus-Malve (Malva moschata) und hellrosa Blutstorchschnabel Geranium sanguineum var. striatum. Verschwommen im Hintergrund ist die Wildstaude Calamintha nepeta ssp. nepeta (auch Bergminze oder Steinquendel genannt) zu sehen – eine wahre Bienenweide.
Wer weiss, vielleicht ist es gut, dass unser Garten im Hochsommer eine Blühpause einlegt. Sonst würde ich gar nicht mehr verreisen und zum Stubenhocker, pardon «Gartenhocker» werden …
Liebe Gärtnerin,
ich staune gerade wie frisch und sommerlich dein Garten noch ist. In meinem kleinen Reich zieht so langsam aber sicher der Herbst ein. (Vielleicht liegt es auch an den Kürbissen, die ich bei einer Fahrradtour auf einem Obsthof entdeckte. Sie lächelten mich an und nahmen dann schnell Platz auf dem Gepäckträger und im Fahrradkorb.)
Ich habe deinen Rat befolgt und letzte Woche einen Hochstamm gekauft. Es ist ein wunderschöner Apfeldorn geworden. Er macht sich ganz wunderbar an seinem Plätzchen. Der Garten sieht nun ein Stück „vollständiger“. Ich sollte den Anblick genießen. Bei meinen Buchsbäumchen hat das Triebsterben begonnen. Ich werde mich wohl von meinen Beeteinfassungen trennen müssen. Ich werde versuchen, ob mich ein Buchs-Ersatz zufriedenstellt und habe Stecklinge der Heckenkirsche Maigrün in kleine Tontöpfe gesetzt…
Genieße die letzten Sommertage in deinem wunderschönen Garten!
Liebe Grüße aus dem Alten Land
Christina
Liebe Christina,
wie schön, dass Du jetzt einen Hausbaum hast. Ich könnte mir unseren kleinen Garten ohne Bäume nicht mehr vorstellen. Und ich werde versuchen, unsere beiden Zieräpfel zu retten. Ein Naturgärtner hat mir den Tipp gegeben, es mit „Homöopathie“ zu probieren: Biplantol Vital.
Da ich ja auch mit dem Mond gärtnere, werde ich das versuchen. Einen Zierapfel, der in einer Senke steht, werden wir im Spätherbst vorsichtig herausnehmen und neu setzen. Mit genügend Schotter im Untergrund, damit er keine Staunässe mehr hat. Ich werde im nächsten Sommer darüber berichten, ob es funktioniert hat.
Dass Dein Buchs krank ist, tut mir leid. Unser Buchs ist bisher davon verschont geblieben. Ich hatte nach den Ferien nur ein paar Zünsler, die ich grösstenteils ablesen konnte. Zur Sicherheit habe ich noch mit dem biologischen Mittel Delfin gespritzt.
Von Biplantol gibt es übrigens auch ein Stärkungsmittel für Buchs. Vielleicht lohnt sich ein Versuch. Denn ich finde, Buchs ist eine einmalig schöne, einheimische Pflanze. Bisher habe ich keine immergrüne Alternative entdeckt, die so hübsches, mattes, ovales Laub trägt.
Ich wünsche Dir sonnige Spätsommertage im Garten.
Liebe Grüsse
Carmen
PS: Das frische Aussehen unseres Gartens liegt vielleicht am Frauenmantel (Alchemilla epipsila). Von dieser Blattschmuckstaude habe ich in jedem Beet ein paar Exemplare. Und da ich sie nach der ersten Blüte zurückgeschnitten habe, zeigen sich jetzt sogar noch ein paar Blüten. Auch frühblühende Herbstastern bringen Farbe in den spätsommerlichen Garten!