Unserem jüngeren Sohn liegen die Bienen am Herzen. Besorgt fragt er mich immer wieder, ob sie bei uns denn genügend Nektar fänden. Ganz uneigennützig ist die Besorgnis allerdings nicht. Denn seine Liebe zum Honig ist mindestens so gross wie seine Liebe zu den Bienen …

In unserem Garten gibt es Rosen und mehrjährige Stauden, die von Bienen gerne besucht werden. Für Sommerblüher in grösserer Zahl fehlt jedoch der Platz. Deshalb haben wir auf unserem Pünt ein paar Samentütchen verteilt. Sie schmücken sich mit verheissungsvollen Namen wie Bauerngarten, Schmetterlingsgruss und – Bienenweide. Mittlerweile ähnelt das Stück Land aber eher einem Dschungel als einem romantischen Blumenbeet. Vielleicht hätte man die Samen nicht so dicht aussäen dürfen. Doch beim Ausstreuen der Samen kann ich mir nie vorstellen, dass aus diesen Winzlingen solch grosse Blumen werden können. Da staune ich jedes Mal wie ein kleines Kind. Apropos Kind, unser Sohn bewacht sein Paradies natürlich mit wachsamem Blick. Um ein paar Stiele für die Vase stibitzen zu können, musste ich warten, bis er im Spiel vertieft war.

In einem schlichten Emaille-Krug steht der Bienen- und Augenschmaus jetzt im Wohnzimmer: Kosmeen, Schafgarbe, Fenchel und Kornblumen in Pink und Blau. Für mich gibt es nichts Schöneres als «Wilde Blumen». In Winterthur gibt es übrigens ein Blumengeschäft gleichen Namens. Dort werden all jene Blumenliebhaber fündig, die sich den Charme eines Wiesenstrausses wünschen. Das kleine Ladenlokal von Anita Leuthold liegt etwas versteckt in der Altstadt, eingebettet zwischen Kirchplatz und Steinberggasse.

Wilde Blumen
Pfarrgasse 2
8400 Winterthur
Telefon 052 202 14 34