Es ist verführerisch, Stauden nach ihren Blüten auszuwählen. Dabei ist es das Laub, das viele Monate im Jahr dem Garten Struktur verleiht. Für reine Blütenschönheiten gibt es in unserem kleinen Garten keinen Platz.

Eine Reportage in der August-Ausgabe meiner Lieblingszeitschrift «Gardens illustrated» brachte mich auf die Idee für diesen Artikel. Graham Gough, Gärtner aus Leidenschaft und Inhaber von «Marchants Hardy Plants», schreibt darin über emsige Pflanzen für kleine Gärten (hard-working plants for small gardens).

In einem grossen Garten ist es nicht so schlimm, wenn in einem versteckten Teil des Gartens das Laub einer Staude vergilbt oder gar direkt nach der Blüte einzieht. In einem kleinen Garten ist das anders. Ich versuche deshalb, die Pflanzen so auszuwählen, dass auch das Laub eine Zierde ist. Jakobsleitern gibt es keine mehr, obwohl mir die Blüten gefallen.

Und bei den Herbstastern nehme ich nur solche, die keine kahlen Füsse bekommen. Die Kissenaster ‚Blaue Lagune‘ bildet zum Beispiel im späten Frühling hübsche Laubhügel, die sich im Herbst mit kräftig violettblauen Blüten schmücken.

Als Beeteinfassung ist auch die Polsternelke Dianthus gratianopolitanus ‚Eydangeri‘ mit ihren graugrünen Polstern sehr schön.

Und natürlich die kompakte Sorte des Frauenmantels, Alchemilla epipsila. Überhaupt finde ich es faszinierend, wie das Laub der verschiedenen Pflanzen in allen Grüntönen changiert und wie abwechslungsreich ihre Texturen sind.  Nachfolgend noch ein paar Beispiele anderer Blattwerke in unserem kleinen Garten. Mit einem Blick auf das erste Foto geht es zur Galerie: