Ich liebe die Zeit vor Weihnachten. Doch kaum ist der 24. Dezember vorüber, kann ich all die Zapfen, Tannenzweige und roten Kerzen nicht mehr sehen. Dann sehne ich mich nach dem zarten Grün des Frühlings – und nach unserem alten Garten.

Rosenlaube

Im Juni 2010, als wir in unser neues Zuhause umzogen, war unser alter Garten so schön wie nie zuvor. Das ist zwar nicht allzu verwunderlich, stand er mit seinen sechs Jahren zum ersten Mal so richtig in voller Blüte.

Moschata-Hybride Daybreak

Und dennoch. Wenn ich die Fotos jetzt betrachte, kommt mir die Stimmung damals besonders vor. In sanftes Licht getaucht, wirkte der Garten mit seiner dunklen Hecke, den üppigen Rosen und Stauden wie ein behaglicher Patio.

Rosenfest

Solch ein Gefühl der Geborgenheit kommt  nicht von heute auf morgen. Dafür braucht ein Garten Zeit zum Wachsen. Vor allem die Bäume und Heckenpflanzen sehen am Anfang immer staksig und kahl aus.

Strauchrose Colette

Leider ist Geduld nicht meine Stärke. Deshalb blättere ich in nostalgischen Momenten im Fotoarchiv und wünsche mir, unser neuer Garten möge ein bisschen schneller wachsen …

Mutterkraut (Tanacethum parthenium)

Natürlich habe ich beim Blick durch die «rosa Brille der Erinnerungen» manches vergessen. Die als so robust gepriesene Kletterrose «New Dawn» stand oft schon im Hochsommer blattlos da.

Felicia & Colette

Und die Dickmaulrüssler schafften es mehr als einmal, die Blätter des Kirschlorbeers so anzuknabbern, dass sie den Blättern einer Stechpalme glichen. Aber welcher Garten entsteht ohne Fehltritte der Gärtnerin?! Und schön war er eben trotzdem …

Pyrus salicifolia ‚Pendula‘