«Ich zog mich in mein Haus zurück und wartete auf den Frühling»,

schreibt Jakob Augstein im Epilog seines Buches «Die Tage des Gärtners. Vom Glück, im Freien zu sein». Genau an diesem Punkt bin ich jetzt auch. Es ist Ende Januar und ich beneide meinen Mann um sein Ganzjahreshobby, das Gitarrenspiel. Natürlich lässt sich eine gewisse Zeit damit überbrücken, in Bildbänden zu schmökern. Aber irgendwann ist man auch das leid. Zumal wenn der eigene Garten eher klein ist und kaum Platz für Neuentdeckungen bietet. In solchen Momenten ist ein Buch wie «Die Tage des Gärtners» eine willkommene Abwechslung.

Buchtitel Die Tage des GärtnersIn Augsteins Erzählungen ein Gartenjahr zu durchleben, lässt vergessen, dass draussen immer noch Schnee liegt. Worüber er schreibt ist nicht einmal so wichtig. Vielmehr ist es die Art, wie er schreibt, die mich amüsiert und fesselt. Da bleibe ich dann auch dran, wenn er im Kapitel über Immergrüne ein Plädoyer für das Rhododendron hält, eine Pflanze, der ich so gar nichts abgewinnen kann. Oder der Exkurs, was eine Harke ist. Darin kommen Laubbläser und ihre Träger nicht gut weg und das Lachen bleibt einem im Halse stecken. Aber ein bisschen «Schwarzer Humor» passt doch wunderbar zur dunklen Jahreszeit. Auch wenn Reinhard Mey anscheinend völlig zu Unrecht behauptet: «Der Mörder war wieder der Gärtner …»