«Warum nur habe ich diese Rose in unserem Garten gepflanzt? Und warum genau an dieser Stelle?» sind Fragen, die mich im Winter beschäftigt haben.

Beim Blättern in Rosenbüchern hatte ich Sorten entdeckt, die mir für den Logenplatz an der Laube geeigneter schienen als eine einmalblühende Bibernellrose. Mittlerweile weiss ich wieder, welche Hoffnungen ich in diese Rose gesetzt hatte.
Sie sollte die Rosensaison eröffnen und mit ihrem Duft die ersten sonnigen Stunden in der Gartenlaube versüssen. Und tatsächlich waren es die winzigen Knospen der Rosa pimpinellifolia ‚Double White‘, die sich bereits in der letzten Maiwoche öffneten.

Reinhard Witt schreibt in seinem Buch «Naturnahe Rosen», dass ‚Double White‘ über vier Wochen blüht und sehr stark duftet. Vielleicht lag es am kühlen Wetter, aber den Duft empfinde ich eher als zart, mit «Zitrus-Note».

Besonders hübsch sind die bogig überhängenden Zweige, die Hunderte von kleinen, gefüllten Blüten tragen – und das gefiederte, matte Laub.

Unterpflanzt habe ich die Rose mit Mutterkraut – Tanacetum parthenium – und dem Blutstorchschnabel Geranium sanguineum ‚Album‘. Selbst ausgesät hat sich eine Duftnachkerze, Oenothera odorata, die schon im letzten Sommer für eine zartgelbe «Nachblüte» sorgte. Jedenfalls bin ich von der filigranen Erscheinung dieses Rosenbusches entzückt. Nie mehr werde ich an seiner Berechtigung zweifeln …

Dass die Blüte dieses Jahr so üppig ausfiel, verdanke ich einer Gartenfreundin. Sie hielt mich davon ab, diese einmalblühende Rose im Winter zurückzuschneiden. Sonst hätte ich wie voriges Jahr die Handvoll Blüten in der Mitte des Busches, im alten Holz, suchen müssen …