Ich liebe Tulpen im Frühling. Was ich aber nicht mag, ist das Setzen der Zwiebeln im Herbst. Doch das ist nicht mein einziges Zwiebel-Problem…Eigentlich gibt es keine Gartenarbeit, die ich nicht gerne mache. Eigentlich. Im Herbst gibt es tatsächlich eine Zeit, in der ich etwas lustlos werde und den Garten am liebsten sich selbst überlasse. Wären da nicht die Säckchen voll Blumenzwiebeln, die darauf warten, in die Erde gebracht zu werden. Der Versuch, meinen beiden Jungs die Aufgabe schmackhaft zu machen, scheiterte bisher. Die Zwiebeln in hohem Bogen in die Beete zu werfen, finden sie noch lustig. Aber das anschliessende Einpflanzen interessiert sie nicht mehr. Verübeln kann ich ihnen das kaum, denn just das Buddeln der Löcher finde ich auch mühsam. Verwende ich den kleinen Hand-Zwiebelpflanzer, schmerzt mir schon nach wenigen Zwiebeln die Handinnenfläche. Und mit der Handschaufel geht es auch nicht viel besser.

Das zweite Problem taucht im Frühling auf. In Büchern liest man immer wieder, dass die Stauden das einziehende Tulpenlaub verdecken. Manchmal funktioniert das auch. Aber oft lugen die braunen Blätter doch hervor. Und das ertrage ich nur schwer. Nicht im Frühling, wenn alles im Garten so frisch grünt. Jedenfalls grabe ich meist die Mehrzahl der Zwiebeln aus, weshalb in unserem Garten kaum Zwiebeln «verwildern». Und das bedeutet, dass ich im Herbst wieder neue Zwiebeln setzen muss…

Aber schön sind die Tulpen eben schon und so werde ich einfach einmal im Jahr etwas leiden. Oder ich leiste mir im Herbst die Luxusvariante der niederländischen Schmiede Sneeboer: einen Zwiebelpflanzer mit einem langen Holzstiel, den man wie einen Spaten im Stehen benutzt. In der Beschreibung steht zwar «für grössere Mengen», aber mir kommen ja selbst kleine Mengen gross vor.