Seine Zitate waren mir bekannt. Der Mensch, der sie schrieb, dagegen weniger. Ein kleines Buch hat mich ihm ein Stück näher gebracht.
Die Rede ist von Staudenzüchter Karl Foerster (1874-1970), der seinen Beruf so liebte, dass er einmal schrieb: «Wenn ich noch einmal auf die Welt komme, werde ich wieder Gärtner und das nächste Mal auch noch. Denn für ein einziges Leben war dieser Beruf zu gross.»
Neugierig war ich auf die Lebensgeschichte dieses Mannes, von dem ich bisher nur geflügelte Worte und ein paar Züchtungen kannte. Und ich wurde nicht enttäuscht. Nach wenigen Abenden hatte ich alle Seiten des kleinen Buches von Gartenhistorikerin Antje Peters-Reimann gelesen. Kurzweilig, aber informativ gibt sie in dieser Biografie Einblicke in das Leben eines Menschen, der viele in seinen Bann zog.
Spannend fand ich, mit welcher Welt- und Weitsicht Karl Foerster gross wurde, im Geiste des Humanismus und Pantheismus seiner als liebevoll und humorvoll beschriebenen Eltern. Mit am berührendsten fand ich ein Zitat, in dem Karl Foerster die Erinnerung an frühe Naturerfahrungen beschreibt:
«… Wenn sich diese Kindheit nur in Stadt und Haus abgespielt hätte, würden wohl drei Viertel der seelisch-persönlichen Erinnerungen fehlen. Denn die Natur erst ist der Glühkörper, durch den all die Erinnerungsflammen so strahlend werden, dass sie über ein ganzes Leben hin leuchten können.»
Und just vor einer Woche hatte ich mit unserem Zwölfjährigen ein Naturerlebnis, an dem Karl sicher Freude gehabt hätte. Während wir zusammen an einer Uferputzaktion am Untersee teilnahmen, meinte er plötzlich beim Blick auf den glitzernden See und die dahinter liegende Hügellandschaft: «So schöne Momente kann man nur in der Natur erleben!»
Antje Peters-Reimann
Karl Foerster – Eine Biografie
2020, Ulmer Verlag
ISBN 978-3-8186-0719
Oh, welch schöner Beitrag mit so wahren und weisen Worten!
«… Wenn sich diese Kindheit nur in Stadt und Haus abgespielt hätte, würden wohl drei Viertel der seelisch-persönlichen Erinnerungen fehlen. Denn die Natur erst ist der Glühkörper, durch den all die Erinnerungsflammen so strahlend werden, dass sie über ein ganzes Leben hin leuchten können.»
Da spricht der Herr Karl Förster mir auch so sehr aus der Seele!
Wie gut und schön wäre es doch, wenn jeder von klein auf diese wundervollen Erfahrungen in der Natur machen könnte!
Herrlich, liebe Carmen, die Geschichte mit deinem 12-jährigen Sohn,
…dem Glücklichen!
Ich hatte und habe auch großes Glück und wünsche es jedem von Herzen!
Liebe Grüße
Monic
Liebe Monic
Wie schön, von Dir zu hören! Wenn ich jetzt so die Hysterie betrachte – oft von eher technikgläubigen Zeitgenossen – scheinen mir Foersters Worte wahrer denn je. Vielleicht eine Chance, dass sich mehr Menschen wieder für das Fleckchen Glück vor der eigenen Haustüre begeistern.
Bleib gesund und geniess die Frühlingstage im Garten!
Liebe Grüsse
Carmen
Danke, liebe Carmen!
Wie recht du hast! Das Besinnen auf die scheinbar kleinen und selbstverständlichen Dinge des Lebens und das Schätzen dieser wäre/ist eine echt gute Sache und sollte dringend wieder mehr gepflegt werden.
Oh ja, wir genießen den Frühlingsgarten ausgiebig und das Werkeln draußen bei Amselmusik!
Derzeit blühen die Krokusse ja so schön, die Schneeglöckchen gerade noch, die Buschwindröschen schon und in unserem hohen Weidenbaum an den gelb blühenden Kätzchen summt es nur so von Bienen und Hummeln. Ein paar Zitronenfalter habe ich auch schon gesehen. Wundervoll! Und täglich gibt es was Neues zu entdecken!
Ludwig van Beethoven schrieb einmal „Blicke in die schöne Natur und beruhige dein Gemüt über das Müssende“.
Ich wünsche euch allen eine gute, gesunde und glückliche Zeit!
Herzlichst
Monic