Ein flüchtiger Blick im Vorbeigehen, dann ein Zögern und Umkehren. Kann es sein, dass ich mich plötzlich für Gräser interessiere? Noch vor einem Jahr hätte ich sie achtlos links liegen gelassen. Aber jetzt? Als ich vor zwei Wochen ein Garten-Center besuchte, konnte ich den Blick nicht von den grossen Töpfen mit Pennisetum rubrum, dem roten Lampenputzergrass, abwenden. Seine filigrane Leichtigkeit bezauberte mich. Bisher fand ich, Gräser passten nur in grosszügige Präriepflanzungen. Zumindest fehlte mir die Vorstellung, wie sie sich in unseren kleinen Garten mit Buchs, Rosen und Blütenstauden einfügen könnten. Zwar weiss ich das noch immer nicht, aber ein Grasbüschel der Sorte Pennisetum rubrum steht jetzt auf unserem Holzdeck. In einen Weidenkorb gepflanzt rahmt das Gras den Blick aus dem Fenster in den Garten. Beim leisesten Hauch wiegen sich seine Borsten im Wind und wirken wunderbar beschwingt. Vielleicht ist das der Beginn einer neuen Freundschaft …

Worüber ich mir übrigens keine Gedanken machen muss ist, ob und wo das Gras in unserem Garten eine Zukunft hat – Pennisetum rubrum ist einjährig.