Die üblichen Staudenstützen finde ich etwa so anziehend wie Stützstrümpfe. Zugegeben, meine Kreationen sind auch nicht gerade Haute-Couture. Aber immerhin sind sie aus Weide und nicht aus Plastik …

Inspiriert haben mich Flechtarbeiten, die der britische Händler «ancient industries» als sogenannte «Weiden-Cloches» im Angebot führt. Zum Glück sind die meisten Stauden in unserem Garten standfest. Nur eine Sorte ist anlehnungsbedürftig: die hübsche Aster pyrenaeus ‚Lutetia‘. Im Laufe des Spätsommers lässt sie ihre Blütentriebe allzu nonchalant über ihre Beetpartner hängen. Und das gefällt weder ihren Nachbarn noch mir. Deshalb bekommen die Herbstastern für die kommende Saison Reifröckchen verpasst.

Tipps zum Flechten von Weiden-Cloches

1. In einen mit Erde gefüllten Topf (möglichst vom Vorjahr, damit die Erde schön verfestigt ist), steckt man kreisförmig 5 biegsame Weidenruten. Am besten ist es, die Ruten ein paar Tage einzuweichen. Leider hatte ich dafür keine Geduld, weshalb mir ein paar Ruten abgebrochen sind.

2. Man beginnt mit zwei Ruten gleichzeitig zu flechten. Damit das Gerüst stabil wird, verdreht man immer zwei Ruten ineinander, bevor man sie um die nächste vertikale Rute legt. Mit neuen Ruten beginnt man möglichst versetzt.

3. Als der Flechtkranz etwa 10 bis 15 cm hoch war, habe ich die vertikalen Ruten abgeschnitten.

4. Am Schluss steckt man diese Ruten kuppelförmig in die gegenüberliegende Seite.

Fürs Foto habe ich die Weiden-Cloches in die Erde gesteckt. Doch bevor sie an ihren endgültigen Platz kommen, werde ich sie ein paar Wochen in der Garage trocknen lassen. Sonst treibt mir die vorwitzige Weide sicherlich wieder aus! Weshalb ich davor Respekt habe, schreibe ich ein anderes Mal …