Im Juni zu verreisen, geht eigentlich gar nicht. Da könnte man doch glatt verpassen, wenn sich eine Rose öffnet. Oder wenn es von einem Tag auf den anderen plötzlich Hochsommer wird. So ging es mir, als ich nach dem Pfingstwochenende wieder nach Hause kam. Die Storchschnäbel lagen darnieder und das Rosa der Sterndolden war verblasst. Beinahe hätte ich überstürzt zur Schere gegriffen. Doch nach ausgiebigem Giessen erholten sich alles wieder.

Direkt an der Veranda blüht die Remontant-Rose ‚Sidonie‘, begleitet von Glockenblume Campanula rotundifolia, Tauben-Skabiose Scabiosa columbaria, Storchschnabel-Hybride ‚Nimbus‘ und Sterndolde ‚Roma‘. Im Hintergrund blühen Frauenmantel und Mutterkraut.

Die Apfelrose Rosa villosa ‚Duplex‘ trägt noch die letzten Blüten, bevor sie Hagebutten bilden wird.

Im Mittelbeet blüht die Moosrose Rosa centifolia muscosa ‚Mousseline‘, die auch unter dem Namen ‚Alfred de Dalmas‘ im Handel ist. Ich finde sie wunderbar nostalgisch und warte geduldig darauf, dass sie wächst. Anscheinend braucht sie ein paar Jahre Anlaufzeit.

Neben dem Brunnen blüht der Französische Staudenlein Linum narbonense. Sein Blaulila ist strahlender als das des einheimischen Leins. Ich habe ihn vor ein paar Jahren selbst gezogen (mein bisher einziges Erfolgserlebnis bei der Anzucht aus Samen).

Direkt am Kiesweg wächst eine Apothekerrose Rosa gallica ‚Officinalis‘, der ich Salbei, Oregano und Thymian zur Seite gestellt habe. Daneben blüht die Rosa Nachtkerze Oenothera speciosa ‚Siskiyou‘.

Das Beet an der Gartenlaube habe ich vorwiegend mit hellgelben und weissen Stauden bepflanzt: zum Beispiel mit Blutstorchschnabel Geranium sanguineum ‚Album‘, Dreiblattspiere Gillenia trifoliata und dieses Jahr neu mit Schaben-Königskerzen Verbascum blattaria f. albiflorum. Das hat damit zu tun, dass ich begonnen habe, die «wilden» Schönheiten zu entdecken. Aber darüber schreibe ich ein anderes Mal ausführlicher.