Die neuen Zwiebelblüher im Beet zu suchen, gleicht der kindlichen Jagd nach Ostereiern. Erwartungsvoller kann es kaum sein. Was aus meinem Überraschungsrezept geworden ist?Das erzähle ich Euch heute.

Die 200 Blausternchen sorgten tatsächlich hier und da für kleine, violettblaue Teppiche. Und vor allem aus der Nähe sehen die Blümchen ganz reizend aus und werden gerne von Bienen besucht. Aber selbst in einem kleinen Garten wie unserem dürften es ruhig noch ein paar mehr sein.

Die Narzissen der Sorte ‚Sailboat‘ erblühten leider erst, als die Blausternchen schon am Verblühen waren. Das zarte Duo in Violett und Gelb existierte somit nur in meiner Fantasie. Dennoch ist ‚Sailboat‘ eine Neuentdeckung, von der ich sicher noch mehr pflanzen werde. Mit ihren cremeweissen, nach aussen weisenden Blütenblättern und der hellgelben Trompete sieht diese Narzisse bezaubernd aus.

Von den neuen Tulpen ist Tulipa clusiana ‚Lady Jane‘ mein Favorit. Mit etwa 35 cm Höhe erhebt sie sich über dem Beet, Stiel und Laub sind dabei so filigran wie ich es an botanischen Tulpen so schätze. Der Rotton der Streifen geht tatsächlich eher gegen Pink. In Kombination mit den zarten Gelbtönen der Narzissen, den weissen Hasenglöckchen und dem austreibenden Laub der Jungfer im Grünen sieht das feenhaft leicht aus.

Nun aber genug geschwärmt. Denn es gab auch ein paar Überraschungseier, die mich weniger erfreut haben. Die orangerote Tulipa whittallii (im Hintergrund, leicht verschwommen) hatte ich gepflanzt, weil ich auf dem Blog von Sylvia Knittel ein wunderbares Gegenlicht-Foto dieser Tulpen entdeckt hatte. In Wirklichkeit fehlt ihren Blüten der Hauch Rosa, weshalb sie neben ‚Lady Jane‘ etwas fehl am Platz wirkt. Wahrscheinlich werde ich sie nach der Blüte ausgraben, lagern und im Herbst in einen Topf setzen.

Genauso wird es den Viridiflora-Tulpen ergehen, die sich munter vermehrt haben. Ich habe einfach keine Geduld, ihr grosses Laub einziehen zu lassen. Im Vergleich zu ‚Lady Jane‘ wirken ihre Blätter fast grob. So wandelt sich der Geschmack einer Gärtnerin. Ein Trost ist, dass auf diese Weise endlich mal wieder die Terracotta-Töpfe zum Einsatz kommen, die ich bei jeder Aufräumaktion des Velo-Häuschens meinem Mann gegenüber verteidigen muss …