Neunzig neue Tulpenzwiebeln. Klingt das nicht nach viel? Eher nach viel zu wenig. Denn auch dieses Frühjahr ist der Garten vor allem eines: Grün. Aber immerhin, Maigrün.Wie im letzten Jahr und den Jahren zuvor. Aber vielleicht steigert das die Vorfreude auf die erste üppige Blütenpracht. Wer weiss …

Immerhin spriesst jetzt alles wunderbar. Die Moschata-Rose ‚Twins‘ treibt zunächst rötlich aus, was einen schönen Kontrast zum Maigrün der Buchs-Wolken bildet.

Links ist ein Spanisches Hasenglöckchen (Hyacinthoides hispanica) zu sehen. Wann ich diese Zwiebeln gesetzt habe, weiss ich nicht mehr. Sieht neben der austreibenden Jungfer im Grünen aber sehr hübsch aus. Das rechte Bild zeigt unseren Blick aus dem Wohnzimmer. Zum Glück ist die Buchenhecke mittlerweile so hoch, dass wir uns richtig geborgen fühlen.

Hat jemand eine Aversion gegen Gelb? Sonnengelb mag ich auch nicht so gerne, aber beim Zitronengelb der einheimischen Zypressen-Wolfsmilch (Euphorbia cyparissias) mache ich eine Ausnahme. Sie bringt die Farben der Tulpen erst so richtig zum Leuchten.

Die gestreifte Tulipa clusiana ‚Lady Jane‘ habe ich bereits im letzten Artikel vorgestellt. Die zarte Gelbe heisst Tulipa batalinii ‚Honky Tonk‘ und trägt einen Award of Garden Merit der britischen Royal Horticultural Society. Mal sehen, ob diese botanische Tulpe tatsächlich so genügsam und vielversprechend ist.

Als ich den Buchs 2010 gepflanzt habe, ragten die Pflänzchen nicht einmal über das Holzdeck. Nun sind die kleinen Hecken schon richtig schön wolkig. Sobald es wieder trocken ist, muss ich mich jedoch auf einen Zünsler-Kontrollrundgang begeben. Ich kann mir unseren Garten gar nicht mehr ohne Buchs vorstellen, ist er doch das grüne Rückgrat der Gestaltung!

Unsere Kieswege werden immer «lebendiger». Wildstauden versamen sich munter, am liebsten mitten im Weg, wie das Purpur-Leinkraut (Linaria purpurea). Wenn es mir zuviel wird, hole ich die Pendelhacke aus dem Gartenschopf. Aber eigentlich gefallen mir die wilden Vagabunden sehr gut, verleihen sie dem Garten doch eine gewisse Nonchalence.

Vielleicht war ich doch etwas voreilig mit meinem Urteil, alle Viridiflora-Tulpen in Töpfe zu setzen. Diese Zufallskombination finde ich wunderschön! Aber eben, der Zufall. Solche Bilder lassen sich nicht planen, sie geschehen einfach.