Was schrieb ich am 2. August 2012? Dass eine der Kriechrosen aufs Pünt umziehen müsse? Wenn ich daran denke, was ich mit diesem Umzug versäumt hätte, bringt mich das glatt aus der Fasson…

Geduld ist nicht meine Stärke. Doch zum Glück habe ich der unbekannten Schönen nochmals eine Chance gegeben. Das Laub der rechten Rose sah diesen Frühling gesünder aus als im Vorjahr und die Blätterfülle allein hatte mich schon fast versöhnt. Als der Rosenbogen Mitte Juni über und über mit weissen Blütenbüscheln bedeckt war, wollte ich mich von keiner der beiden Rosen mehr trennen. Auch die Bienen waren wie im Taumel und füllten ihre «Nektartaschen» bis sie überquollen.

Nach einem ersten Blütenrausch fiel mir auf, dass die vegetativen Triebe die Blüten fast verdeckten. Beherzt griff ich zur Schere und brachte den Bogen wieder in Form, ermutigt durch die Lektüre des Buches «Gärtnern mit alten Rosen» von John Scarman. Im Prinzip geht es einfach darum, den Blick auf die Blüten frei zu geben und die Form des Strauches oder des Bogens zu verbessern. Die rosafarbene Rose im Vordergrund ist übrigens meine geliebte Rosa villosa ‚Duplex‘, auch ‚Wolley-Dod‘ genannt.

Aus Versehen habe ich auch einen Blütenzweig abgeschnitten. Oder war es vielleicht unbewusst doch Absicht, um den Blütenschmuck nicht nur im Garten, sondern auch in der Vase geniessen zu können?