Wegen der Gurkensandwiches des «Afternoon tea» müsste ich nicht nach Grossbritannien. Für eine Gartenliebhaberin gibt es andere Gründe. Und von denen erzählt Heidi Howcroft in ihren beiden Büchern über die britische Gartenkultur und ihre teils skurrilen Blüten … Vor ein paar Wochen lag ich zwei Tage mit schrecklichen Halsschmerzen im Bett. Eigentlich wollte ich nur noch schlafen. Doch die Schmerzen hielten mich wach. So versuchte ich, mich abzulenken.

Schon seit einer Weile lag auf meinem Nachttisch «Tee & Rosen» von Heidi Howcroft. Vielleicht würde mich die Lektüre auf andere Gedanken bringen. Und tatsächlich, nach wenigen Seiten spazierte ich durch den Garten der Autorin und begleitete sie auf ihren Ausflügen.

Während die Damen der Reisegesellschaft zwischen zwei Gartenbesuchen im Bus ein Nickerchen machten, schlummerte auch ich zwischen zwei Episoden kurz ein. Dann ging es weiter zur nächsten «grünen Entdeckung»: zu Safaris, deren Ziel keine wilden Tiere sind, zu Märkten, die von leidenschaftlichen Jägern besucht werden – und zu Leistungsschauen, die nicht nur das Beste im Menschen zutage bringen …

Heidi Howcroft zeichnet alle Charaktere mit Liebe zum Detail, einem Augenzwinkern und frei von Kitsch. Ohne Unterbruch setzte ich die Lektüre mit «Tee, Rosen & Radieschen» fort und verbrachte auf diese Weise vergnügliche Stunden der Musse – und vergass darüber fast die Halsschmerzen …

Heidi Howcroft

Tee & Rosen (ISBN 978-3-421-03794-7), 2010
Tee, Rosen & Radieschen (ISBN 978-3-421-03948-4), 2013

Beide Titel sind im Verlag DVA Architektur erschienen.