Während es draussen stürmt und regnet, habe ich eine Reise ins vergangene Gartenjahr gemacht. Kaum zu glauben, dass es in unserem kleinen Garten im Sommer so üppig blüht und grünt. Beim Stöbern habe ich noch ein paar unveröffentlichte Fotos entdeckt – für all jene, die sich die Gartensaison ebenso herbeisehnen wie ich …
Erste Anzeichen von Leben zeigt der Garten im April, wenn die Spalierbäume der Sorte ‚Topaz‘ erblühen.
Etwas später folgen die weidenblättrigen Zierbirnen Pyrus salicifolia ‚pendula‘.
Zwischen den Laubhügeln der austreibenden Stauden tanzen Viridiflora-Tulpen durchs Beet.
Warum es nicht mehr Tulpen sind, habe ich im Artikel «Das Tulpendilemma» geschildert …
Die Blüten des Storchschnabels Geranium himalayense ‚Gravetye‘ sind meine Lieblinge. Sie erscheinen gleichzeitig mit den Tulpen und haben ein besonders hübsches Gesicht mit purpurfarbener Mitte. Nach dem Rückschnitt erholte sich diese Sorte leider nicht mehr und hinterliess im Beet kahle Stellen. Überhaupt kümmerten alle Storchschnäbel im letzten Jahr.
Die spät blühende Clematis montana ‚Wilsonii‘ hat unseren Sitzplatz unter der Pergola mittlerweile eingehüllt. Schaut man aus dem Fenster im ersten Stock, blickt man auf ein weisses Blütenmeer.
Gleichzeitig mit der Apothekerrose Rosa gallica ‚Officinalis‘ blüht die Rosa Nachtkerze Oenothera speciosa ‚Siskiyou‘ und ein Sonnenröschen unbekannter Herkunft. Die buschige Strauchrose im Hintergrund heisst ‚The Hon Mrs. Cat‘, eine Züchtung von John Scarman, die erst Ende Juni aufblüht, wenn sich die alten Rosen bereits verausgabt haben.
Direkt an der Veranda blüht die Remontant-Rose ‚Sidonie‘.
Die «Hortensien-Lampions» waren ein erster Versuch. Man müsste die Blüten wahrscheinlich in Trockensalz haltbar machen, damit sie ihre Farbe nicht verlieren.
Dieses Jahr werde ich rechtzeitig mit dem Basteln beginnen, damit wir mehr als drei Lampions haben, um den Garten zu erleuchten. Denn es sah wirklich zauberhaft aus.
Die Moschus-Malve Malva moschata ist eine der neuen Wildstauden, die ich gepflanzt habe. Hier blüht sie zusammen mit dem Mädchenauge Coreopsis verticillata ‚Moonbeam‘ und der Pyrenäenaster Aster pyrenaeus ‚Lutetia‘.
Unser 9-jähriger war von diesem Tagpfauenauge so fasziniert, dass er geduldig wartete, bis der Schmetterling seine Flügel ausbreitete. Langsam näherte er sich ihm und machte dieses wunderschöne Foto.
Im September waren die Äpfel der Sorte ‚Topaz‘ noch nicht reif. Erst Mitte Oktober werden ihre Backen so rot, dass sie wie richtige «Schneewittchen»-Äpfel aussehen.
Diese Apfelsorte ist wirklich unwiderstehlich: knackig, saftig und schmackhaft. Ich kann deshalb nur hoffen, dass die beiden Spalierbäumchen schnell wachsen. Denn unsere Jungs verschmähen momentan jeden gekauften Apfel …
Liebe Carmen,
deine Bilder sind Balsam für die Seele!
Genau das hab ich jetzt gebraucht. Gleich werde ich noch weiter die Gartensendung hier schauen. Damit ist mein Wohlfühl-Gartenabend perfekt!
The Edible Garden by Alys Fowler
Liebe Silvi,
es war Dein Blog-Post «Was macht ein Garten-Fräulein im Winter?», der mich dazu inspirierte …
Liebe Grüsse
Carmen
Das ist ja der Hammer! Das freut mich aber sehr, dass ich dich inspiriert habe 🙂
Liebe Gärtnerin
Du hast einen tollen Blog! Ich bin total fasziniert von Deinen Bildern und Berichten und musste bei einigen Posts schmunzeln, da es mir genau gleich geht. Ich bin ziemlich neu auf dem Gebiet des „Gärtnerns“, da wir erst seit letztem Sommer in ein altes REF mit grossem Garten gezogen sind (leider ist dieser noch total ’nackt‘, da vieles wegen Zerfall/Umbauten entfernt werden musste). Meine Garten-Erfahrungen sind deshalb noch sehr klein und meine Frage vielleicht naiv: Deine Staudenbeete: pflanzt Du diese ausschliesslich mit Samen? Oder ist das ein Mix von gekauften „Topf-Blüemlis“ und Samen? Es sieht bei Dir alles so perfekt aus 😀 Herzlicher Gruss, Tanja
Liebe Tanja,
vielen Dank für Deinen lieben Kommentar. Wie schön, dass Du einen grossen Garten hast! Freu Dich darauf, was Du alles einmal machen kannst! Ich muss mich immer bremsen, weil unser Garten eben so klein ist wie er ist … Um Dir jegliche Berührungsängste zu nehmen, schau Dir mal einen alten Post aus dem Jahr 2011 an: «Nach einem Jahr» … Weil ich von Natur aus ungeduldig bin, habe ich alle Beete mit mehrjährigen Stauden bepflanzt. Dazu vielleicht ein Tipp: Lass zwischen den Stauden genügend Abstand und säe in die Lücken lieber einjährige Sommerblumen wie Kosmeen, Große Knorpelmöhre (Ammi majus), Wilde Möhre (Daucus carota subsp. carota) und Jungfer im Grünen. Das bringt gleich etwas Dynamik ins Beet und die Stauden können sich in Ruhe entwickeln. Heute würde ich das so machen. Manche Stauden habe ich vor lauter Ungeduld nämlich zu dicht gesetzt, weshalb ich immer wieder Stauden ausdünnen und umsetzen muss. Ganz ausgefallene Einjährige findest Du zum Beispiel bei Sarah Raven, die Samentütchen auch ins Ausland versendet. Stauden kaufe ich sehr gerne bei Allgäu Stauden. Diese Gärtnerei hat beispielsweise Kollektionen mit Stauden zusammengestellt, die besonders gut harmonieren. Leider habe ich diese Adresse erst entdeckt, als ich die erste Gartenplanung schon fast abgeschlossen hatte.
Wünsche Dir viel Spass beim Planen und Gärtnern.
Liebe Grüsse
Carmen
Über den fb-Eintrag des Gartenfräuleins bin ich neugierig geworden. Schön, dass für ein paar Momente des Lesens alles wieder bunt und leicht wird. Ich wünsche dir auch für 2015 so herrliche Momente in deinem Grün.
Xenia vom berlingarten
Liebe Xenia,
die «grünen» Wünsche für 2015 gebe ich gerne zurück – und hoffe, dass Euer Gartenparadies erhalten bleibt. Was für eine schreckliche Vorstellung, dass die Planierraupen alles dem Erdboden gleichmachen könnten!
Schön, dass ich auf diesem Weg auch wieder eine neue Blog-Adresse gefunden habe, die ich sicherlich öfters besuchen werde …
Liebe Grüsse
Carmen
PS: Obwohl ich schon ein paar Jahre blogge, bin ich noch ein richtiges Greenhorn in der Welt der Social Media. Musste erst einmal recherchieren, was «fb-Eintrag» bedeutet … (Facebook – pssst!!!)
Beim Anblick deiner Bilder geht mir das Herz auf! Es ist unglaublich gemütlich und inspirierend in deinem Garten. Gut zu lesen, dass du auch solche Erfahrungen mit dem Geranium hast, ich kann mir nicht erklären, warum das manchmal so ist. Eines hab ich gerade am Wochenende ausgegraben, ich vermute, dass die Dickmaulrüssler darunter gefressen haben, es hat seit zwei Jahren nicht geblüht. Wenn du mal ein weißes suchst: niedrg, deckt Flächen und wunderschön – St. Ola, mir gefällt es sehr gut.
Sigrun