Warum gibt es in unserem Garten so wenige Frühlingsblüher? Darauf habe ich Antworten gesucht, als ich mich vorgestern bei den ersten unerwarteten Sonnenstrahlen gartenfertig gemacht habe. Als ich mich nach drei Stunden Buddelei im Garten umschaute, wurde mir klar, woran es liegen könnte: Der Garten sah genau gleich aus wie drei Stunden zuvor!

Narcissus ‚Sailboat‘ & ‚Minnow‘

Bei jeder anderen Gartenarbeit kann man sich direkt an etwas erfreuen. An neu gepflanzten Stauden, einem schön geschnittenen Spalier oder einem Korb voll reifer Äpfel. Nicht so beim Setzen von Zwiebeln. Jetzt ist monatelang Geduld gefragt.

Tulipa ‚Honky Tonk‘

Denn vor März wird sich sichtbar gar nichts tun. Und das fällt mir schwer. Zumal ich so gespannt bin, ob die Blausternchen tatsächlich zur selben Zeit erblühen werden wie die Narzissen. Und ob die botanischen Tulpen sich farblich miteinander vertragen werden. Denn in natura habe ich sie noch nie gesehen. Und auf den Fotos der Zwiebelhändler sahen sie ganz unterschiedlich aus; teilweise auch ziemlich grell. Die schönsten Fotos habe ich auf der Website von Sylvia Knittel gefunden, die im Hermannshof in Weinheim fotografiert hat (nicht von den knallroten Tulpen am Anfang abschrecken lassen, einfach weiter nach unten scrollen).

Tulipa clusiana ‚Lady Jane‘

Und hier ist mein Überraschungsrezept für den nächsten Frühling:

200 Scilla bifolia (Blausternchen)
150 Narcissus ‚Sailboat‘
100 Narcissus ‚Minnow‘
30 Tulipa ‚Honky Tonk‘
30 Tulipa clusiana ‚Lady Jane‘
30 Tulipa whittallii

Die Blausternchen und Narzissen sollten im März/April blühen. Die botanischen Tulpen ab April/Mai. Und bis dahin werde ich mich in Geduld üben. Zum Glück gibt es auf Netflix wieder neue Gartensendungen mit Monty Don: «French Gardens» und «Italian Gardens». Wenn man all die Vögel zwitschern, die Grillen zirpen hört und das flirrende Licht des Südens sieht, wird einem ganz warm ums Herz.

Beginnende Winterruhe im Garten