Gut ein Jahr ist es her, dass ich gezittert habe, wenn sich eine Schlechtwetterfront ankündigte. Denn unser Garten sollte porträtiert werden, für das Magazin «Bioterra». Anfang Juni 2019 war es so weit: Während der Fotograf Benedikt Dittli unseren kleinen Garten in Bildern festhielt, schrieb die Journalistin Sandra Weber unsere «Gartengeschichte» auf. Seither hat sich vieles verändert.
Nur sechs Wochen nach dem Fototermin, nach der Rückkehr aus den Sommerferien, hatte der Zünsler so grossen Schaden angerichtet, dass ich eine radikale Entscheidung traf: «Der Buchs muss weg!»
Wo vorher immergrüne Wolken die Beete rahmten, wachsen jetzt blühende Stauden und Gräser, hier das Herbst-Kopfgras (Sesleria autumnalis).
Vereinzelt habe ich Strauchveronika (Hebe pinguifolia ‚Sutherlandii‘) gepflanzt, um Ruhepole zu setzen. Das silbergraue Laub dieser immergrünen Gehölze harmoniert sehr gut mit den Weidenblättrigen Birnen (Pyrus salicifolia ‚Pendula‘).
Eine einheimische Gräserart, die sich schon im Frühling mit filigranen Blütenständen schmückt, ist das Nickende Perlgras (Melica nutans). Die anderen, neu gepflanzten Gräser sind noch ganz klein und werden sich erst im Laufe des Sommers voll entwickeln. Auf dem nachfolgenden Bild ist das Zarte Federgras (Nasella tenuissima) zu sehen.
Welche Pflanzen bei uns gedeihen, erfahrt Ihr übrigens in dieser Pflanzenliste (PDF). Ich war selbst etwas überrascht zu lesen, welche Zahl ich im Interview genannt hatte: «80 verschiedene Pflanzenarten und -sorten, darunter sechs Clematis, 15 Rosen und eine Vielzahl einheimischer Wildstauden.»
Am Rand von diesem Beet wuchs ebenfalls eine wolkige, niedrige Buchshecke. Ich habe das Gefühl, dass die angrenzenden Stauden jetzt richtiggehend aufatmen: «Endlich Platz und mehr Licht!», scheinen sie zu rufen.
Etwas, das Besucher immer wieder überrascht, ist die Tatsache, dass ich praktisch nur die Topfpflanzen giesse. Im Beet strebe ich eine dichte Pflanzendecke an, die den Boden vor Austrocknung schützt. Somit ist das Foto in der Gartenreportage etwas trügerisch. Aber zugegeben, der Wasserschwall der Giesskanne und die Blüten im Gegenlicht sahen zauberhaft aus …
» zum Bioterra-Artikel von Sandra Weber: Mini-Idyll zum Verlieben (PDF)
Das Magazin ist aktuell noch am Kiosk erhältlich!
Immer wieder schön, deine Gartenbilder! Den Artikel im Bioterra Heft habe ich mit Freude gelesen, ich liebe Gartenporträts. Ja, dieses Jahr habe ich auch mit dem Erstellen einer Pflanzenliste begonnen. Ich entdeckte die Pflanzenvielfalt wie neu, indem ich durch den Garten ging und die Bäume, Sträucher und Stauden einmal in aller Ruhe notierte. Es macht Spass, ich bleibe weiter dran, im Gang durch die Jahreszeiten. Mit lieben Grüssen Suzanne
Liebe Suzanne
Danke für Deinen lieben Kommentar. Ja, die Pflanzenliste ist wirklich ein „eye-opener“. Ich müsste mich langsam vielleicht nur wieder auf weniger Arten und Sorten konzentrieren. Sonst habe ich am Ende den „Obstsalat“, den ich nie wollte… Aber es ist immer so verlockend, wenn man Neues entdeckt.
Liebe Grüsse
Carmen
Liebe Frau Hocker
Vor einiger Zeit berichtete Bioterra über Winkler Richard Naturgärten. Damals fand ich zu Ihrem Gartenblog, war begeistert und lese seither regelmässig Ihre Beiträge. Logischerweise erkannte ich auf einem der Bilder Ihren Brunnen wieder, als in einer späteren Bioterra-Ausgabe „Wasser im Garten“ zum Thema gemacht wurde.
Endlich möchte ich mich bei Ihnen bedanken für all Ihre tollen Bilder und Texte. Sie machen das wunderschön und ansprechend. Vielleicht tragen Sie so dazu bei, dass unser Rasen von Jahr zu Jahr schwinden und weiteren Rosen und Stauden weichen muss? Nein, unsere Gartengeschichte ging anders… Jedenfalls konnte ich meinem Mann beweisen, dass auch anderswo auf Rasenflächen verzichtet wird, als ich vor Wochen die neue Bioterra aus dem Briefkasten nahm: Mit dem Portrait Ihres Gartens. Und der ist ein echtes Paradies!
Herzliche Grüsse
Anna Jufer