Frühling bitte, aber sofort! Nachdem ich am Wochenende die Beete frei geräumt habe, gleicht unser Garten einer Ödnis. Um zumindest den Blick aus dem Fenster etwas zu versüssen, habe ich als ungeduldige Gärtnerin alles «Bepflanzbare» auf unserer Terrasse bepflanzt.
Überhaupt war heute einer der rastlosen Tage in meinem Gärtnerleben. Jede freie Minute habe ich genutzt, um noch die restlichen Stauden zurückzuschneiden und Bokashi zu verteilen. Das ist eine Art Dünger, der aus verschiedenen organischen Materialien wie abgelagertem Rossmist besteht und mit Effektiven Mikroorganismen (EM) behandelt wurde. Karolina Frei von Frei Weinlandstauden hat mir von diesem Gemisch beim Adventskranzen vorgeschwärmt. Seit sie den Rosen davon einmal im Frühling eine Schaufel verabreiche, blieben sie das ganze Jahr über gesund.
Bisher hatte ich im Frühling immer «Fenicur» von Andermatt Biocontrol gespritzt, als Vorbeugung gegen Pilzkrankheiten. Dieses Jahr mache ich ein Experiment mit Bokashi, da ich bei der Wahl der Rosensorten ohnehin auf Pflanzengesundheit geachtet habe. Allzu schlimm dürfte es nicht werden, da die Rosen an sich als «gesund» gelten.
Rund um jeden Rosenstock habe ich eine kleine Schaufel Bokashi verteilt und leicht in die Erde eingearbeitet. Der Geruch ist ziemlich streng. Deshalb war ich fast froh, dass die Bauern heute Gülle ausgefahren haben. So fiel die von mir verursachte Duftwolke weniger auf.
Ich hoffe aber wirklich, dass sich der Geruch schnell verflüchtigt. Schliesslich möchten wir kommendes Wochenende die wärmenden Sonnenstrahlen, die laut Wettervorhersage endlich zu erwarten sind, im Garten geniessen…
Die Blumenfotos habe ich im einsetzenden Regen aufgenommen. Deshalb sieht alles etwas trüb aus.
Der Blick aus dem ersten Stock erklärt meine Sehnsucht nach Farbe…
Hallo liebe Gärtnerin,
auch mich hält es nicht mehr im Haus. Alle Beete sind weitestgehend von Laub und vertrockneten Stauden befreit und darunter sprießt es, dass es eine Freude ist. Nachdem die Schneeglöckchen und Krokusse jetzt fast verblüht sind, beginnen die ersten Narzissen den Frühlingsblütenreigen. Bei uns in den Eifel blühen jetzt die Wildnarzissen, ein Schauspiel, dass jedes Jahr viele Besucher anzieht. Einige Wildnarzissen haben sich schon vor vielen Jahren in meinen Garten verirrt und vermehren sich dort fleißig. Am Haus nisten wieder Blau- und Kohlmeisen. Wenn die Jungen da sind, ist der Insekten-Hunger riesig. Für diese Hilfe bei Blattlausbekämpfung bin ich äußerst dankbar.
Auf die Erfahrungen mit Bokashi bin ich sehr gespannt. Ich habe gestern den Boden rund um die Rosen mit EM besprüht. Eine Gartenfreundin versucht in diesem Jahr Vitanal Kombi sauer, ein Mittel, das ebenfalls auf natürlicher Basis Pilzerkrankungen bei Rosen verhindern soll. Am Ende des Sommers sind wir alle schlauer. Die Königin der Blumen ist halt eine Diva und hat so ihre Ansprüche. Zunächst warte ich einmal darauf, ob und wie alle Rosen austreiben und ob der Winter Schäden angerichtet hat.
Liebe Frühlingsgrüße
Gisela
Liebe Gisela,
bei Ihren Beschreibungen konnte ich mir die frühlingshafte Szenerie richtig gut vorstellen. Um die Wildnarzissen und die Meisen beneide ich Sie. Unsere Bäume sind noch so klein, dass sie nur wenig Schutz bieten. Immerhin haben wir seit ein paar Wochen ein Rotkehlchen in der Nachbarschaft.
Ja, auf das Gedeihen der Rosen bin ich auch gespannt. Der strenge Geruch des Bokashi hat sich nach gut einer Woche verflüchtigt, zum Glück! Ob ich meine englischen Ladies (Rosemoor, Corvedale und Marita) vielleicht doch noch mit Fenicur schütze, lasse ich offen. Wäre doch zu schade, wenn sie im Sommer irgendwann bloss dastünden…
Sonnige Grüsse aus der Schweiz sendet Ihnen
die Gärtnerin
Hallo „Gärtnerin“,
jetzt haben wir Januar und ich bin ganz wild auf den Frühling. So stöber ich durch die Gartenblogs, um mir Anregungen zu holen.
Bei dir bin ich auf Bokashi und EM gestoßen. Hat das deinem Garten bzw. Rosen gut getan?
Liebe Grüße
Silvie
Liebe Silvie,
nach dem letzten verregneten und kalten Frühling ist es schwer, ein Fazit zu ziehen. An sich sahen die Rosen auch im Sommer noch recht gesund aus, mit einer Ausnahme: die wunderschöne Albarose ‚Semiplena‘ hatte der Rosenrost voll erwischt, weshalb sie irgendwann nur noch im Hagebuttenkleid dastand. Kommendes Frühjahr werde ich bei beginnendem Blattaustrieb doch wieder alle Rosen zwei Mal mit dem biologischen «Fenicur» im Abstand von zwei Wochen spritzen. Das hatte sich in der Vergangenheit bewährt und das Mittel duftet fein nach Fenchelöl. Bokashi werde ich vorerst nicht mehr testen. Regelmässig giessen werde ich wieder das flüssige EM, das in der Schweiz als «Bodenfit» angeboten wird. Und wenn ich meinen Mann überreden kann, werden die Rosen auch diesen Winter noch eine Rossmistpackung mit EM und Gesteinsmehl bekommen…
Ich hoffe, die eine oder andere Information hilft Dir weiter.
Liebe Grüsse
Carmen
Hallo Carmen,
danke für deine Antwort. Mit dem Rosenrost kenne ich nur zur genüge. Im Spätsommer steht nur noch ein Gerippe von dem einst so schönen Hochstämmchen.
Leider gibts das Fenicur bei uns nicht. Aber mit dem Fenchelöl ist ein guter Tipp. Werde rechtzeitig die Pflanzen stärken, daß sie gar nicht erst „schwächeln“ und anfällig für Mehltau o.ä. werden.
Liebe Grüße aus dem sonnigen Rheingau (Rüdesheim)
So, hab alles notiert, dieses Jahr bin ich schlauer und kann meinen kargen Boden besser versorgen…
vielen vielen Dank…. ihr lieben Gärtnerinnen
….ach ist bloggen schön…
und tschüss herzlich Stephanie