Wo sind sie? Die knalligen Schmuckkörbchen Cosmos sulphureus? Nach all dem Rosa, Pink und Violett wollte ich im Herbst doch Orange sehen! Aber nein, schon wieder habe ich es versäumt, mir über die spätsommerlichen Blüten Gedanken zu machen. Deshalb bin ich prompt wieder in die lila Herbstfalle getappt. Ein aussichtsloser Fall? Jedenfalls zeigt sich im verflixten 7. Jahr, dass ein Garten etwas Dynamisches ist.

Meine geliebten Sterndolden der Sorte ‚Roma‘ kümmern. Nach einer Blüte im Frühsommer haben sie sich quasi umgehend in den Winterschlaf begeben. Vielleicht sollte ich sie herausnehmen und teilen. Dafür zeigen sich die Perovskien nicht mehr ganz so scheu, auch wenn sie an die Pracht ihrer bretonischen Schwestern noch lange nicht herankommen. Eine besonders lieb gewonnene Pflanze ist die Moschata-Rose ‚Twins‘. Sie hat einen hübschen, buschigen Wuchs und treibt immer wieder zarte Blüten. Zu den wilden, einheimischen Schönheiten zählen die Wolfsmilch Euphorbia cyparissias und die hellgelbe Scabiosa ochroleuca. Ihnen werde ich sicherlich einmal einen ganzen Post widmen.

Die noch jungen Apfelbäume haben wir als Malus toringo gekauft. Eine kleinwüchsige, japanische Wildart, die gerne als Zierapfel gepflanzt wird. Doch nach dem ersten Blattaustrieb war klar, dass es sich um eine andere Art handeln muss. Anstatt gelappter Blätter tragen unsere Bäume eiförmige. Und die Früchte sind nicht erbsengross, sondern reichen an unsere Kultursorte ‚Topaz‘ heran. Somit werden sie zukünftig wohl die «Unbekannten» heissen. Es sei denn, jemand erkennt sie am Geschmack ihrer Früchte?